Weltfrauentag

WeltfrauentagStatement zum Weltfrauentag am 08.03.2021

Die deutsche Politikerin, Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1857 – 1933) schrieb 1889: „Wie der Arbeiter vom Kapitalisten unterjocht wird, so die Frau vom Manne; und sie wird unter­jocht bleiben, solange sie nicht wirtschaftlich unabhängig dasteht.“

In ihrem Kampf für die Emanzipa­tion, in dem sie sich bewusst von der bürgerlichen Frauenbewegung abgrenzte, gelang es ihr während der zweiten sozialistischen internationalen Frauenkonferenz 1910 den Internationalen Frauentag zu initiieren, der am 19. März 1911 erstmals begangen wurde
(seit 1921 am 8. März).

Auch nach mehr als 100 Jahren des Einsatzes für die Feststellung und Forderung „Frauenrechte sind Menschrechte“ hat der Weltfrauentag immer noch seine Daseinsberechtigung. Es gilt Strukturen der Gleichstellungspolitik zu stärken, Sorgearbeit umzuverteilen, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik gerecht zu gestalten. Wir brauchen eine gleichberechtigte Repräsentanz und Teilhabe, unser Gesundheitssys­tem muss geschlechtergerecht sein und Gewalt gegen Frauen und Mädchen muss immer noch be­kämpft werden.
Unser Rechtsstaat ist nur demokratisch, wenn er auf einer geschlechtergerechten Ge­sellschaft aufbaut.

Bewusstmachen, Bekennen und Bewegen
heißt, die Stimme nicht nur am 8. März zu erheben, sondern auch sich konsequent für die Gleichstel­lungspolitik einzusetzen. In diesem Wahljahr haben wir sogar die Chance, daran mitzuwirken!

Dr. Renate Tewaag, Präsidentin SID (2019 – 2021)
05.03.2021

 

8.3.2014: Internationaler Weltfrauentag

Über den Ursprung des Internationalen Frauentages am 8. März gibt es verschiedene Theorien und Deutungen.
Einigen Quellen zufolge geht das genaue Datum auf den 8. März 1857 zurück, an dem Textilarbeiterinnen in New York in Streik traten. Andere Quellen nennen den 8. März 1908 als jenen Tag, an dem die Arbeiterinnen der Textilfabrik „Cotton“ in New York in Streik traten, um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu fordern. Die Fabrikbesitzer und Aufseher schlossen die Frauen in die Fabrik ein, um den Kontakt und die Solidarisierung mit anderen Belegschaften zu verhindern. Als plötzlich ein Feuer ausbrach, starben 129 Arbeiterinnen in den Flammen.

Weitere Quellen erwähnen, dass mit dem Datum 8. März auch an den großen Textilarbeiterinnen-Streik in St. Petersburg erinnert werden sollte, der auf andere Sektoren übergriff und eine große Arbeiterinnendemonstration auslöste. Diese Kämpfe fanden anlässlich des Frauentages am 8. März 1917 statt – nach dem alten russischen Kalender am 23. Februar – und lösten den Beginn der „Februarrevolution“ aus.  Um an die Rolle der Frau in der Revolution zu erinnern, wurde 1921 in Moskau der 8. März als internationaler Gedenktag vorgeschlagen.

Bereits 1910 forderte die deutsche Sozialistin Klara Zetkin die Einführung eines Frauentages. Am 19. März 1911 wurde der erste Frauentag in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz gefeiert. In Wien demonstrierten 20.000 Menschen für die Frauenrechte am Ring. Das bestimmende Thema war – auch in den Folgejahren – die Forderung nach dem freien, geheimen und gleichen Wahlrecht für Frauen. Sie wurde in Österreich am 12. November 1918 erfüllt.
Dieses Datum sollte von nun an internationale Bedeutung für die Interessen und den Kampf aller ausgebeuteten und unterdrückten Frauen bekommen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wurzeln des Internationalen Frauentags in der Tradition proletarischer Frauenkämpfe liegen.

An Frauentagen wurden daraufhin zahlreiche andere politische Ziele zum Thema gemacht, wie Arbeitszeitverkürzungen ohne Lohnabschläge, eine Senkung der Lebensmittelpreise, eine regelmäßige Schulspeisung und der legale Schwangerschaftsabbruch.

Während der NS-Zeit war der Feiertag offiziell verboten. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges griff ihn die Frauenbewegung wieder auf, allerdings schwand seine Bedeutung zunehmend. Das änderte sich mit der Frauenbewegung in den 1960er- und 1970er-Jahren. In dieser Zeit wurde vor allem die Aufhebung des Verbots zum Schwangerschaftsabbruch gefordert.

Der Internationale Frauentag wird seit einem entsprechenden Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) im Dezember 1977 weltweit am 8. März begangen.

Quellen: www.wien.gv.at/menschen/frauen
und https://rotbewegt.at/#/epoche/einst-jetzt/artikel/internationalerfrauentag