Frauengipfel: Nicht quatschen, handeln!

Offenbar sind es die deutschen Führungsfrauen und auch Bundeskanzerlin Angela Merkel, die 100 von ihnen ins Kanzeleramt gebeten hat,  langsam leid, über die Quote zu sprechen. Frauen sind in der Regel besser ausgebildet und verfügen über gesunden Menschenvestand und viele von ihnen stehen bereit, um Verantwortung zu übernehmen.

Jedoch, Frauenquote hin oder her: Starre Regelungen halten wir für kontraproduktiv – für Frauen, aber auch für Männer, die Führungspositionen innehaben oder übernehmen wollen. Wenn nicht mehr die Qualifikation zählt, sondern vor allem das Geschlecht, dann ist dies eine neue Form von Diskriminierung. Auch wenn die Motive ehrenwert sein sollten.

Was aber ebenfalls nicht zu befürworten ist: Stereotype Vorbehalte gegen die Frauenquote und maßlose Warnungen – wie vor wenigen Tagen geschehen, im Vorfeld des Frauengipfels bei Kanzlerin Angela Merkel. Mehrere Unionspolitiker machten mobil gegen die Quote, mit ziemlich sonderbaren Argumenten. Michael Grosse-Brömer, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sprach tatsächlich von einer „weiteren Belastung der Wirtschaft“ durch die Frauenquote.

Verstehe, wir Frauen belasten also die Wirtschaft, wenn wir vermehrt Führungsverantwortung übernehmen! Und in der Politik? Ob Grosse-Brömer dabei auch an seine Bundeskanzlerin gedacht hat oder an Ursula von der Leyen und Johanna Wanka? Was für eine absurde, was für eine ideologisch aufgeladene Quotendiskussion. Laßt uns vor lauter Gerangel um die 30-Prozent-Frauen in Aufsichtsräten die simple Erkenntnis nicht verschleiern, nämlich dass Management Diversifikation braucht. Management braucht gemischte Teams, und zwar auf allen Ebenen. Weil die stete Rekrutierung und Förderung von kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Kernelement ist für eine nachhaltige strategische Unternehmensentwicklung. Und weil unsere global tätigen Unternehmen nur so ihren Erfolg absichern und ausbauen können.